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09.09.2004 | Hostsuche Newsmeldung |
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| menschliche SPAM-Filter - Persönlichkeitsrechte gefährdet? |
| (09.09.04 rbhs) Wie der in Ismaning ansässige Webhoster domainfactory bekannt gab, setzt dieser ab sofort mit dem "ASF-Projekt" auch auf "menschliche SPAM-Filter".
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| Auf den ersten Blick liesst es sich nicht schlecht: In Zeiten wo Spam-Mails zum täglichen Leid der Internetnutzer gehören, kommt jetzt der Faktor Mensch ins Spiel. domainfactory setzt neben den üblichen Filtern nun Mitarbeiter ein, welche anonymisierte Kopien der eingehenden Mails lesen und aussortieren.
Laut domainfactory sind diese Mitarbeiter in Sachen Datenschutz besonders geschult und dürfen keinerlei Informationen weitergeben. Aus den eingehenden Mails sollen persönliche Informationen "soweit das automatisiert möglich ist" entfernt werden, wie z.B. der Header.
Die renommierte Anwaltskanzlei LTA Jachmann Brain Haiges sieht in ihrer Stellungnahme keine Verletzung der Persönlichkeitsrechte und des Fernmeldegeheimnis. Ferner kommt der "menschliche SPAM-Filter" nur auf ausdrücklichen Wunsch des Kunden zum Einsatz.
Offen bleiben aber trotzdem wichtige Fragen, insbesondere zur tatsächlichen Anonymisierung der Mails. Denn schon in der Pressemeldung schränkt domainfactory die Anonymisierung bereits durch Umschreibungen wie "eine weitgehend anonymisierte Kopie des Mails" oder "Soweit das automatisiert möglich ist" ein und in den FAQ zum ASF-Projekt wird klar zum Ausdruck gebracht das eine "vollständige Anonymisierung" nicht möglich ist. Mag es technisch noch einfach möglich sein den Header von der Mail zu trennen wird dies bei persönlichen Daten innerhalb der Mails schon schwieriger.
Fraglich ist auch ob die einfache Zustimmung des Kunden, welche schriftlich erfolgen muss, überhaupt ausreicht, denn der Kunde müsste dadurch auf den Schutz seiner Persönlichkeitsrechte verzichten.
Ein weiterer fragwürdiger Punkt ist die rechtliche Relevanz von Informationen, welche die Mitarbeiter durch das Lesen der Kunden-Mails erhalten. Theoretisch würden die Mitarbeiter den gesamten Mailverkehr mitlesen und dürften davon nichts verwerten, auch dann nicht wenn die so bekannt gewordenen Informationen evtl. sogar von strafrechtlicher Relevanz wären.
Die Entscheidung ob ein "menschlicher SPAM-Filter" ein Erfolg wird trifft letztendlich der Kunde durch die Teilnahme an diesen Projekt selber.
Erstaunlich ist aber das ein Webhoster einen Schritt in diese Richtung wagt, wo es doch derzeit gerade auch die IT-Branche ist welche die neusten Entwürfe für die Telekommunikations-Überwachungsverordnung (TKÜV) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit kritisiert.
Die Pressemeldung von domainfactory finden Sie unter:
http://cms.domainfactory.de/domainfactory_s.1036.0.html
Eine Beschreibung zum ASF-Projekt finden Sie unter:
http://cms.domainfactory.de/index.php?id=1032
Die FAQ zum ASF-Projekt finden Sie unter:
http://cms.domainfactory.de/ASF_-_Active_Sp.1031.0.html
Die Pressemeldung zur TKÜV finden Sie unter:
http://www.hostsuche.de/forum_user/viewtopic.php?t=406
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| Weitere Informationen finden Sie unter | http://www.hostsuche.de/forum_user/viewtopic.php?t=453 |
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