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22.07.2006 | Hostsuche Newsmeldung |
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| .eu (dotEU) – Vorsicht vor "Robin Hood"-Methoden! |
| Die Palette an Domain-Betrügereien ist um eine Farbe reicher: wie mehrere Leser des Newsletters inzwischen bestätigen, versuchen derzeit einige Registrare mit einer Art "Robin Hood"-Methode, Domains zu meist überhöhten Preisen zu verkaufen. |
| Die Masche ist simpel: in höflichen, meist persönlich adressierten eMails weist ein Registrar wie etwa der in Zürich ansässige EDR (Europa Domain Registrierung) ein Unternehmen darauf hin, dass man den Auftrag erhalten hat, eine Webadresse zu registrieren, die den Firmennamen oder Teile davon enthalten. Bei Nachforschungen hätte sich nun ergeben, dass der Registrar (!) keinerlei Bezug zwischen Domain und Unternehmen herstellen könne, weshalb man davon ausgeht, dass ein Fall von Domain-Grabbing vorläge. Selbstverständlich wolle man aber helfen, schon frühzeitig Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden. Das Unternehmen solle daher mitteilen, ob es die Domains selbst registrieren möchte; allerdings ist es aus technischen Gründen nicht möglich, die Domains länger als 12 Stunden zu blockieren, so dass man binnen einer gesetzten Frist reagieren muss. Was man für die Domains zahlen muss, steht aber weder in der eMail noch auf der Website des Registrars. Wer der ominöse Domain-Grabber ist, erfährt man nicht.
Erst Ende März hatte EURid, die zentrale Domain-Verwaltung für .eu-Domains, vor dubiosen Geschäftemachern gewarnt. Bekannt geworden war beispielsweise das US-Unternehmen Inter Domain Solutions LLC, das sich unter youreudomain.info per eMail auch in deutscher Sprache an Internetnutzer wendet und ihnen ebenfalls vortäuscht, sie müssten so schnell wie möglich handeln, andernfalls man riskiere, sein Vorzugsrecht auf eine .eu-Domain zu verlieren. Dabei wird die Empfänger-Domain in der eMail-Adresse automatisch in die Nachricht eingefügt, so dass etwa Kunden von T-Online die Nachricht erhalten, sie müssten so schnell wie möglich t-online.eu registrieren. Verbunden ist dies mit dem Hinweis, dass Kosten nur im Erfolgsfall fällig würden, dann allerdings satt: neben einer Einmalgebühr von EUR 295,– weitere EUR 30,– je .eu-Domain jährlich. Selbst vor so genannten "cold calls", also unaufgeforderten Werbeanrufen, scheuen manche Anbieter nicht zurück.
Wie bei allen anderen unseriösen Geschäftspraktiken gilt: eMails oder Schreiben, die weder von EURid, PwC noch vom eigenen Registrar stammen, sollten sehr sorgfältig geprüft werden. Seriöse Registrare werden ihre Kunden nie unter Fristsetzung auffordern, Domains zu registrieren. Und wer meint, eine Domain unbedingt registrieren zu müssen, kann dies beim Registrar seiner Wahl tun - eine Domain-Blockade für 12 Stunden gibt es nicht.
Quelle: Domain-Recht |
| Weitere Informationen finden Sie unter | http://www.domain-recht.de/magazin/article.php?id=666791 |
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