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25.09.2003 | Hostsuche Newsmeldung |
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| Skandal? - VeriSign entfuehrt Domain Name System |
| VeriSign Inc, zentrale Vergabestelle fuer alle Top Level Domains mit den Endungen .com und .net, hat einen digitalen Flaechenbrand ausgeloest:
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| die Umleitung aller unregistrierten .com- und .net- Domains auf den unternehmenseigenen Suchdienst Sitefinder fuehrt nicht nur zu einem weltweiten Protest, sondern droht auch schwerwiegende technische Schaeden fuer das Domain Name System (DNS) zu verursachen.
Wer sich bei Eingabe einer Internet-Adresse vertippt und dabei eine unregistrierte Domain aufruft, erhielt noch vor wenigen Tagen entweder eine Fehlermeldung oder wurde etwa wie Nutzer des Internet Explorers auf eine browsereigene Suchseite umgeleitet. Damit ist Schluss: alle vergeblichen Nameserver-Anfragen landen jetzt bei VeriSign. Moeglich wird dies durch einen sogenannten "Wildcard"-Eintrag in das DNS Zone File, der alle .com- und .net- Vertipper zur IP-Adresse 64.94.110.11 aufloest. Und diese fuehrt zu VeriSigns Sitefinder. Betroffen sind auch registrierte, aber inaktive Adressen. Laut VeriSign gibt es taeglich bis zu 20 Millionen dieser Irrlaeufer - ein gewaltiges wirtschaftliches Potential fuer eine bis dato unbekannte Suchseite.
Im Mittelpunkt der weltweiten Kritik stehen vor allem folgende Punkte: die Funktion von Spamfiltern wird beeintraechtigt, da die Verwendung unregistrierter und damit falscher Domain-Namen in der Absender-Adresse nicht mehr ueberprueft werden kann, so dass mit starkem Spamversand zu rechnen ist. Dieser verstopft die Datenautobahnen zusaetzlich, auf Kosten aller User. Ausserdem werden Fehlermeldungen verhindert, was den Versand von eMails zu einem hohen Sicherheitsrisiko machen kann, da eine Mitteilung ueber eine falsch eingetippte eMail-Adresse unterbleibt oder zumindest stark verzoegert wird. Schliesslich bestehen erhebliche Datenschutzbedenken, da VeriSign den eingehenden Besucherstrom ueberwacht und auswerten kann. Neben dem rein wirtschaftlichen Interesse an haeufigen Tippfehler-Domains koennten auf diesem Weg auch Passwoerter in die Haende von VeriSign fallen.
Zwar soll nicht verschwiegen werden, dass andere TLDs wie .cc und .nu ebenso verfahren, und Microsoft zuvor mit seinem Browser von diesen Vertippern profitierte. Keine dieser Methoden greift aber derart tiefgehend in das DNS ein und gefaehrdet so dessen Stabilitaet.
ICANN wurde von VeriSigns Plaenen voellig ueberrascht, da es weder eine Vorwarnung noch eine offizielle Bitte um Zustimmung fuer das Sitefinder-Projekt gab. Man hat jedoch reagiert, Untersuchungen eingeleitet und fuer die naechsten Tage eine Stellungnahme angekuendigt. Die Aufforderung an VeriSign, vorlaeufig freiwillig auf Sitefinder zu verzichten, blieb bislang fruchtlos. Parallel hat das Unternehmen Popular Enterprises LLC, Betreiber des Suchdienstes Netster.com, bei einem Gericht in Florida Klage auf Schadensersatz in Hoehe von US$ 100 Mio. erhoben. Auch der Registrar GoDaddy hat mittlerweile Klage eingereicht. Time Warner und Microsoft wollen ebenfalls eine rechtliche Ueberpruefung veranlassen.
Ein Beispiel einer Sitefinder-Domain:
http://www.dgdfgdfjdklfhjdfh.com
Eine kritische Stellungnahme des IAB finden Sie unter:
http://www.iab.org/documents/docs/2003-09-20-dns-wildcards.html
Informationen von VeriSign ueber den Sitefinder unter:
http://www.verisign.com/nds/naming/sitefinder
Informationen ueber die Klage von Netster.com finden Sie unter:
http://search.netster.com/about/lawsuit.asp
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| Weitere Informationen finden Sie unter | http://www.domain-recht.de |
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